CiAgICA8IS0tIExpbmtlZEluIC0tPgogICAgPHNjcmlwdCB0eXBlPSJ0ZXh0L2phdmFzY3JpcHQiPgogICAgICAgIF9saW5rZWRpbl9wYXJ0bmVyX2lkID0gIjEyMzUwNzMiOwogICAgICAgIHdpbmRvdy5fbGlua2VkaW5fZGF0YV9wYXJ0bmVyX2lkcyA9IHdpbmRvdy5fbGlua2VkaW5fZGF0YV9wYXJ0bmVyX2lkcyB8fCBbXTsKICAgICAgICB3aW5kb3cuX2xpbmtlZGluX2RhdGFfcGFydG5lcl9pZHMucHVzaChfbGlua2VkaW5fcGFydG5lcl9pZCk7CiAgICA8L3NjcmlwdD48c2NyaXB0IHR5cGU9InRleHQvamF2YXNjcmlwdCI+CiAgICAgICAgKGZ1bmN0aW9uKCl7dmFyIHMgPSBkb2N1bWVudC5nZXRFbGVtZW50c0J5VGFnTmFtZSgic2NyaXB0IilbMF07CiAgICAgICAgICAgIHZhciBiID0gZG9jdW1lbnQuY3JlYXRlRWxlbWVudCgic2NyaXB0Iik7CiAgICAgICAgICAgIGIudHlwZSA9ICJ0ZXh0L2phdmFzY3JpcHQiO2IuYXN5bmMgPSB0cnVlOwogICAgICAgICAgICBiLnNyYyA9ICJodHRwczovL3NuYXAubGljZG4uY29tL2xpLmxtcy1hbmFseXRpY3MvaW5zaWdodC5taW4uanMiOwogICAgICAgICAgICBzLnBhcmVudE5vZGUuaW5zZXJ0QmVmb3JlKGIsIHMpO30pKCk7CiAgICA8L3NjcmlwdD4KICAgIDxub3NjcmlwdD4KICAgICAgICA8aW1nIGhlaWdodD0iMSIgd2lkdGg9IjEiIHN0eWxlPSJkaXNwbGF5Om5vbmU7IiBhbHQ9IiIgc3JjPSJodHRwczovL3B4LmFkcy5saW5rZWRpbi5jb20vY29sbGVjdC8/cGlkPTEyMzUwNzMmZm10PWdpZiIgLz4KICAgIDwvbm9zY3JpcHQ+CiAgICA8IS0tIEVuZCBMaW5rZWRJbiAtLT4KICAgIA==
Generic filters
Exact matches only
Search in title
Search in excerpt
Search in content

Gutes Berichtswesen ist langweilig

Viele Farben, 3D, Tachometer und hyperaktive Oberflächen sind selten ein Zeichen guten Informationsdesigns. Der Inhalt macht die Information spannend. Aufgabe der Form ist es, die Botschaft schnell, klar, kompakt und eindeutig zu vermitteln.

Exzellenz findet man nicht auf dem Marktplatz der Eitelkeiten

Ein gutes Berichtswesen auf die Füße zu stellen, ist ein Prozess, in den Wissen aus mehreren höchst unterschiedlichen Disziplinen einfließen muss: Controlling, Softwaredesign, Computergrafik, Datenvisualisierung, Datenbankwesen, Organisation, Psychologie und Unternehmensführung. Es ist eine große Herausforderung, die jeweils besten Köpfe auf diesen Gebieten zu identifizieren, zu studieren, was sie sagen, und ihr Wissen miteinander zu kombinieren. Im allgemeinen Geschrei gehen ihre häufig subtilen Botschaften gerne unter und es dauert Jahrzehnte, bis sich die qualitativ besten Konzepte durchsetzen.

Es lebe die Tabelle

Ein Beispiel ist die Forderung des Altmeisters Edward Tufte nach Darstellungen mit maximaler Datendichte. Sie lässt uns fragen, was an der traditionellen Darstellung betriebswirtschaftlicher Werte in kompakten Tabellen so verkehrt ist. Sie erlauben zahlreiche Vergleiche innerhalb der Augenspanne, meist genügt eine einzige Seite, einen ganzen Geschäftsbereich in großer Tiefe abzubilden. Selbst in der besten Grafik vermissen wir bei intensiverem Studium schnell die exakten Werte. Der Platzbedarf einer Grafik verkürzt den dargestellten Zeitraum oft auf viel zu kleine Spannen. Legenden sind meist schlecht gemacht. Farben und Formen müssen rückübersetzt werden, um das Gezeigte zu dechiffrieren. Wo es um Information und nicht um Infotainment geht, bei Steuerberatern, Börsianern, Bankern und bei Finanzvorständen, stehen nüchterne Tabellen daher immer noch hoch im Kurs. Sie bevorzugen immer noch die einfachste Repräsentation von Zahlen, die es gibt: Zahlen.

Wer einen Hammer hat, für den ist die Welt ein Nagel

Grafikdesigner, Softwareingenieure, Marketingprofis finden Tabellen langweilig. Sie scheinen der Ansicht zu sein, es gäbe für sie wenig zu tun, wenn sie nicht an bunte, hyperaktive, 3D-Dashboards im Racing-Stil glauben würden. Sie verteidigen ihre Konzepte als sexy, emotional, persönlich. Bezeichnenderweise stimmen ihnen vor allem Menschen zu, die gar nicht in die Verlegenheit kommen, tatsächlich datenbasiert Entscheidungen treffen zu müssen. Die Treppe zum Top-Management aber ist nicht in 3D gemalt und hinter vorgehaltener Hand geben die Business-Intelligence-Hersteller auch zu, dass sie die Vorstände mit ihren Systemen immer noch nicht erreichen.

Less is not more, less is a bore

Viele Konzepte, die vor allem bunt sind, werden mit dem kategorischen Imperativ der Vereinfachung “Less is more” verteidigt. Begeistern lässt sich davon nur, wer in der wunderbaren Vielfalt unserer modernen Welt nur Kompliziertheit und Verworrenheit zu erkennen vermag. Die anderen machen sich daran, Komplexität als Chance und Reichtum der Möglichkeiten zu meistern. Sie gieren nach Verdichtung, nach möglichst vielen Informationen auf einer Seite, nach kompakten Darstellungen, die ein intensives Studium rechtfertigen und nicht schon nach einem kurzen Blick mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten.

Neue Rollenverteilung zwischen Papier, Mensch und Maschine

Solche Darstellungen gelingen besser auf Papier als auf dem Computerbildschirm, weil die Drucktechnik eine um den Faktor 10 höhere Auflösung als die Bildschirmtechnik zulässt. Gute Reports werden daher nicht am Bildschirm, sondern auf Papier entworfen. Wer die Begrenzungen von Bildschirmen und Projektoren zum Maßstab nimmt, wird was er zu sagen hat, in viel zu kleine Bausteine zerlegen und im Grenzfall aus einer Seite Information zwanzig dröge PowerPoint-Folien machen. Natürlich hat die Interaktion ihre Berechtigung, nämlich dann, wenn sie von einem gelungenen Einstieg aus startet. Die Möglichkeit, dass unsere Berichtsempfänger alles selbst abfragen können, darf uns aber nicht dazu verleiten, das Storyboard des Controllings auf eine erste endlos in die Länge gezogene Sequenz zu verkürzen.

Grafischen Tabellen gehört die Zukunft

Ebenso wie die Interaktion ihren Platz in einem zukünftigen datendichteren Berichtsdesign ihren Platz behalten wird, so werden auch Grafiken ihre Funktion behalten. Sie sind rein tabellarischen Darstellungen darin überlegen, dem Auge schnell Größenverhältnisse und Muster zu signalisieren. Worauf es ankommen wird, ist die Integration grafischer und tabellarischer Elemente. Wie das geht, darüber werde ich an selber Stelle in Kürze berichten.